Wildtierfotografie

Wildtiere im Bild

Text: Dr. Norbert Möhlenbruch, Fotos: Dr. Hanns Noppeney

Bevor Jäger im Revier bestimmten Wildtieren nachstellen, sind diese nach Zahl, Gesundheitszustand, Zusammensetzung der Altersklassen und Aufenthaltsort zu beobachten. Die gesammelten Daten sind Grundlage für nachhaltiges und erfolgreiches Jagen. Eine der sehr sicheren und dazu noch Freude stiftenden Methoden ist die Photographie. Sie gilt als eindeutiger Nachweis zur Art- und Biotopbestimmung. Wie beim Jagen selbst muss allerdings unbedingt darauf geachtet werden, dass Störungen zu vermeiden sind – anders würde ein gutes Photo auch nicht gelingen. Wer sich mit der Kamera auf den Weg macht, sollte sich aber der möglichen Schutzkategorie des Aufnahmeortes, z.B. .Naturschutzgebiet mit Betretungsverbot, bewusst sein, genauso wie es selbstverständlich ist, sich vorher mit dem Revierbetreuer auszutauschen.

Die Jägerschaft Rhein-Sieg verfügt in ihren Reihen über einen kenntnisreichen und durch Ausstellungen bekannten Wildphotographen : Dr. Hanns Noppeney aus Troisdorf.

Ihm sind mit großer Geduld beeindruckende Bilder des in unserem Kreis seltenen Rotwildes gelungen, die Besiedlung mit dem scheuen Waldtier Schwarzstorch wurde dokumentiert und er „schießt“ auch Photos zum Verhalten von Mutter und Kind in Gefahrensituationen am Beispiel des Rehwildes.

Rotwild ist innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises nur in vier Bereichen anzutreffen: Wahner Heide, Nutscheid, Siebengebirge und ganz im Westen am Rand der Eifel. Dieses eigentlich durch Wanderbewegungen charakterisierte größte Säugetier unserer Landschaft erhielt durch eine Wildbrücke über die A3 eine deutliche Lebensraumvergrößerung.

Wald
Da die Äsungsmöglichkeiten des Rotwildes durch Verkehrswege, Tourismus und zersiedelte Räume eingegrenzt wurden, ist die Anlage von Wildwiesen und Wildäckern eine der wichtigen Hegemaßnahmen der Jäger.

Wild
Schwarzwild ist im gesamten Kreisgebiet anzutreffen, längst lebt es nicht mehr nur in großen Waldungen, sondern die Nahrung bestimmt den Aufenthaltsort.

Das Rehwild stellt die bekannteste und häufigste Schalenwildart dar. Ricken führen im Sommer meist zwei, manchmal sogar drei Kitze.

Schwarzstörche galten noch vor wenigen Jahren als extrem selten. Der scheue Waldbewohner siedelt nun in mehreren abgelegenen Wäldern der Sieglandschaft.

Aber nicht nur die großen Tiere erfreuen das Jägerauge. Bunte Blickfänger sind Blaumeise und Eisvogel.

Zu den Niederwildarten zählen Fuchs, Wildente, Hase und Wildgans. Ihre Entwicklung im Kreisgebiet ist allerdings höchst unterschiedlich. Während der Hase unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert, ist der Kulturfolger Fuchs sehr im Aufwind und macht den Feldtieren zu schaffen.

Männliches Schalenwild trägt Geweihe und Gehörne. Sie unterstützen das Imponieren bei der Verteidigung eigener Reviere, manchmal können sie auch zur tödlichen Waffe in Kämpfen werden. Für den Jäger sind sie präparierte Erinnerung an das Jagderleben, dieser Wert steht aber eindeutig nachrangig zum Gewinnen von Wildfleisch als nachhaltigem Lebensmittel.